Wie sich die Energieeffizienz auf den Wohnimmobilienmarkt auswirkt
Energieeffizienz eines Gebäudes hat einen immer größeren Einfluss auf die Preisbildung
Preisdifferenz zwischen Energieklassen
Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland sind in den letzten Jahren stark gestiegen, vor allem in den Ballungsräumen. Doch nicht alle Immobilien profitieren gleichermaßen von dieser Entwicklung. Eine aktuelle Studie von JLL zeigt, dass die Energieeffizienz eines Gebäudes einen immer größeren Einfluss auf die Preisbildung hat. Die Studie analysiert die inserierten Angebotspreise für Mehrfamilienhäuser in den 20 größten deutschen Städten im dritten Quartal 2023 und vergleicht sie mit den Energieausweisen der Gebäude. Dabei zeigt sich, dass die Preisdifferenz zwischen den besten und den schlechtesten Energieklassen im Schnitt 28,7 Prozent betrug. Das ist ein Anstieg um vier Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Preisabschläge für unsanierten Mehrfamilienhaus-Bestand
Besonders deutlich wird der Effekt der Energieeffizienz bei Mehrfamilienhäusern mit den niedrigsten Energieeffizienzklassen G und H. Diese werden mit immer größeren Preisnachlässen angeboten, vor allem wenn die Märkte einen Angebotsüberhang haben. Im dritten Quartal 2023 mussten im Schnitt Abschläge von 46 Prozent hingenommen werden, wenn die Immobilien in Städten mit einem Kaufpreis-Mietpreis-Verhältnis von über 30 lagen. Das bedeutet, dass es mehr als 30 Jahre dauert, bis sich eine Immobilie durch die Mieteinnahmen amortisiert hat.
Zum Vergleich: Im dritten Quartal 2021 lag der durchschnittliche Preisabschlag für diese Immobilien noch bei 32 Prozent. Damit hat sich der Preisnachteil innerhalb von zwei Jahren um fast die Hälfte erhöht.
Zum Vergleich: Im dritten Quartal 2021 lag der durchschnittliche Preisabschlag für diese Immobilien noch bei 32 Prozent. Damit hat sich der Preisnachteil innerhalb von zwei Jahren um fast die Hälfte erhöht.
Prognose für die Zukunft
Die Studie prognostiziert, dass sich die Preisdifferenzierung zwischen energetisch gutem und schlechtem Bestand in den kommenden Jahren weiter verstärken wird. Eigentümer energetisch schlechter Immobilien werden immer größere Schwierigkeiten bei der Vermietung, beim Verkauf und bei der Finanzierung ihrer Immobilien bekommen. Die Gründe dafür sind vielfältig: Zum einen steigt die Nachfrage nach energieeffizienten Wohnungen, da die Mieter und Käufer immer mehr Wert auf Nachhaltigkeit und niedrige Betriebskosten legen. Zum anderen sinkt das Angebot an unsanierten Wohnungen, da die Sanierungsquote in Deutschland kontinuierlich ansteigt. Schließlich spielen auch die politischen Anforderungen eine Rolle, wie zum Beispiel das Klimaschutzgesetz, das eine Reduzierung des CO2-Ausstoßes von Gebäuden vorsieht.
Sprengnetter Immobilienpreis-Studie für Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen
Modernisierte vs. Nicht-modernisierte Gebäude
Aufgrund der bevorstehenden Energiewende und der anhaltenden politischen und gesellschaftlichen Diskussionen im Zusammenhang mit dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) wurden durch Sprengnetter in den letzten drei Quartalen Analysen durchgeführt, um die Unterschiede zwischen modernisierten und nicht-modernisierten Bestandsgebäuden (erbaut vor 1990) genauer zu betrachten. Die Daten der letzten zwölf Monate (basierend auf den vier letzten Quartalen) zeigen, dass modernisierte Wohnimmobilien weiterhin eine erheblich höhere Preisstabilität aufweisen im Vergleich zu nicht-modernisierten Immobilien.

Welche Vorteile hat eine hohe Energieeffizienz für Sie?
Die Verbesserung der Energieeffizienz Ihrer Immobilie hat viele Vorteile für Sie als Eigentümer, Mieter oder Käufer. Zum einen sparen Sie Energiekosten, da Sie weniger Heizenergie und Strom verbrauchen. Zum anderen erhöhen Sie Ihren Wohnkomfort, da Sie ein angenehmes Raumklima haben. Zum dritten steigern Sie Ihren Immobilienwert, da Sie Ihre Immobilie leichter vermieten oder verkaufen können. Zum vierten leisten Sie einen Beitrag zum Klimaschutz, da Sie weniger CO2-Emissionen verursachen.
Was bedeutet das für Sie als Eigentümer, Mieter oder Käufer einer Immobilie?
Wie können Sie die Energieeffizienz Ihrer Immobilie verbessern und damit Ihren Wohnkomfort erhöhen, Ihre Betriebskosten senken und Ihren Immobilienwert steigern? In diesem Blogbeitrag geben wir Ihnen einige Tipps und Hinweise.
Die Energieeffizienz einer Immobilie wird durch den sogenannten Energieausweis angegeben. Dieser ist seit 2008 für alle Gebäude in Deutschland verpflichtend und muss bei der Vermietung oder dem Verkauf einer Immobilie vorgelegt werden. Der Energieausweis gibt an, wie viel Energie ein Gebäude pro Quadratmeter und Jahr verbraucht oder benötigt. Dabei werden zwei Arten von Energieausweisen unterschieden: der Verbrauchsausweis und der Bedarfsausweis. Beide Arten von Energieausweisen weisen die Immobilien in eine von neun Energieeffizienzklassen ein, von A+ (sehr niedriger Energiebedarf) bis H (sehr hoher Energiebedarf). Die Einteilung erfolgt anhand des Primärenergiebedarfs oder -verbrauchs, der angibt, wie viel Energie aus fossilen oder erneuerbaren Quellen benötigt wird, um die Immobilie zu beheizen, zu kühlen, zu lüften und mit Warmwasser zu versorgen.
Die Energieeffizienz einer Immobilie wird durch den sogenannten Energieausweis angegeben. Dieser ist seit 2008 für alle Gebäude in Deutschland verpflichtend und muss bei der Vermietung oder dem Verkauf einer Immobilie vorgelegt werden. Der Energieausweis gibt an, wie viel Energie ein Gebäude pro Quadratmeter und Jahr verbraucht oder benötigt. Dabei werden zwei Arten von Energieausweisen unterschieden: der Verbrauchsausweis und der Bedarfsausweis. Beide Arten von Energieausweisen weisen die Immobilien in eine von neun Energieeffizienzklassen ein, von A+ (sehr niedriger Energiebedarf) bis H (sehr hoher Energiebedarf). Die Einteilung erfolgt anhand des Primärenergiebedarfs oder -verbrauchs, der angibt, wie viel Energie aus fossilen oder erneuerbaren Quellen benötigt wird, um die Immobilie zu beheizen, zu kühlen, zu lüften und mit Warmwasser zu versorgen.
Wie können Sie die Energieeffizienz Ihrer Immobilie verbessern?
Wenn Sie die Energieeffizienz Ihrer Immobilie verbessern wollen, gibt es verschiedene Möglichkeiten, je nachdem, ob Sie Eigentümer oder Mieter sind und ob es sich um einen Neubau oder einen Altbau handelt.
Neubau
Als Eigentümer eines Neubaus können Sie bereits bei der Planung und dem Bau Ihres Hauses auf eine hohe Energieeffizienz achten. Dazu gehören zum Beispiel:
- Die Auswahl eines geeigneten Standorts, der eine gute Ausrichtung zur Sonne und eine geringe Verschattung ermöglicht.
- Die Auswahl eines geeigneten Baustils, der eine kompakte Bauweise und eine gute Wärmedämmung gewährleistet.
- Die Auswahl eines geeigneten Baumaterials, das eine hohe Wärmespeicherfähigkeit und eine geringe Wärmeleitfähigkeit aufweist.
- Die Auswahl eines geeigneten Heizsystems, das einen hohen Wirkungsgrad hat und erneuerbare Energien nutzt, wie zum Beispiel eine Wärmepumpe, eine Solarthermieanlage oder eine Pelletheizung.
- Die Auswahl eines geeigneten Lüftungssystems, das eine kontrollierte Be- und Entlüftung mit Wärmerückgewinnung ermöglicht.
- Die Auswahl eines geeigneten Beleuchtungssystems, das energieeffiziente Leuchtmittel wie LED oder Energiesparlampen verwendet.
- Die Installation einer Photovoltaikanlage, die Strom aus Sonnenenergie erzeugt und ins Netz einspeist oder für den Eigenverbrauch nutzt.
Altbau
Als Eigentümer eines Altbaus können Sie durch eine energetische Sanierung die Energieeffizienz Ihrer Immobilie verbessern. Dazu gehören zum Beispiel:
- Die Dämmung der Außenwände, des Dachs, der Kellerdecke und der obersten Geschossdecke, um Wärmeverluste zu reduzieren.
- Der Austausch der alten Fenster durch neue Fenster mit einer Mehrfachverglasung und einem guten Dichtungssystem, um Wärmeverluste zu reduzieren und Zugluft zu vermeiden.
- Der Austausch der alten Heizung durch eine neue Heizung mit einem hohen Wirkungsgrad und einer Anbindung an erneuerbare Energien, wie zum Beispiel eine Wärmepumpe, eine Solarthermieanlage oder eine Pelletheizung.
- Der Einbau einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, um die Raumluftqualität zu verbessern und Wärmeverluste zu reduzieren.
- Der Einbau einer Photovoltaikanlage, die Strom aus Sonnenenergie erzeugt und ins Netz einspeist oder für den Eigenverbrauch nutzt.
Mieter
Als Mieter können Sie die Energieeffizienz Ihrer Immobilie verbessern, indem Sie auf Ihr Heiz- und Lüftungsverhalten achten. Dazu gehören zum Beispiel:
- Die Einstellung einer angemessenen Raumtemperatur, die nicht zu hoch oder zu niedrig ist. Die empfohlene Raumtemperatur liegt bei etwa 20 Grad Celsius im Wohnbereich und bei etwa 16 Grad Celsius im Schlafbereich.
- Das regelmäßige Stoßlüften der Räume, um die verbrauchte Luft auszutauschen und Schimmelbildung zu vermeiden. Das Stoßlüften sollte etwa drei bis vier Mal am Tag für jeweils fünf bis zehn Minuten erfolgen.
- Das Schließen der Fenster und Türen, wenn die Heizung eingeschaltet ist, um Wärmeverluste zu vermeiden.
- Das Absenken der Heizung in der Nacht oder bei Abwesenheit, um Energie zu sparen. Das Absenken sollte jedoch nicht zu stark sein, um ein Auskühlen der Räume zu vermeiden. Die empfohlene Absenktemperatur liegt bei etwa 15 Grad Celsius.
Sanierungsbedarf und Zeitrahmen
Die EU-Gebäuderichtlinie sieht vor, dass bis zum Jahr 2030 insgesamt 4,9 Millionen Gebäude mit einem Heizenergieverbrauch von über 151 kWh pro Quadratmeter saniert werden müssen. Dies betrifft vor allem unsanierte, teilweise sanierte oder vor 1984 sanierte Gebäude. Zusätzlich sollen bis 2033 weitere 7,4 Millionen Gebäude mit einem Verbrauch über 131 kWh saniert werden, was auch vor 1995 sanierte Gebäude einschließt. Es ist klar, dass diese Sanierungsvorgaben eine große Herausforderung für den Gebäudesektor darstellen. Tanja Loitz, Geschäftsführerin der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online, betont die Wichtigkeit der ambitionierten Standards. Sie dienen als Orientierung für Hausbesitzer und sind notwendig, um die Klimaziele im Gebäudesektor zu erreichen. Es ist jedoch wichtig anzumerken, dass in den meisten Fällen bereits ein oder zwei Sanierungsmaßnahmen ausreichen, um die Anforderungen zu erfüllen. Dies ermöglicht den betroffenen Hausbesitzern, die Sanierung schrittweise durchzuführen.
Fazit
Die Energieeffizienz eines Gebäudes ist ein wichtiger Faktor für den Wert einer Immobilie. Die Studie von JLL zeigt, dass sich die Preise für Wohnimmobilien mit unterschiedlichen Energieklassen immer stärker auseinanderentwickeln. Dies hat sowohl für Eigentümer als auch für Mieter und Käufer Konsequenzen. Wer in eine energetisch schlechte Immobilie investiert, muss mit einem hohen Wertverlust rechnen. Wer eine solche Immobilie bewohnt, muss mit hohen Heizkosten und einem schlechten Wohnkomfort rechnen. Daher lohnt es sich, bei der Auswahl einer Immobilie auf die Energieeffizienz zu achten.

ERSTE HILFE FÜRS HAUS
Schritte zur Verbesserung Ihres Hauses ohne umfassende Sanierung
Selbst wenn eine umfassende Sanierung Ihres Hauses momentan nicht in Frage kommt, gibt es dennoch viele Möglichkeiten, die Energieeffizienz zu steigern. Hier sind die wichtigsten Schritte, die Sie unternehmen können, um Ihr Zuhause energieeffizienter zu gestalten. Die folgenden Maßnahmen ermöglichen es Ihnen, die Energieeffizienz Ihres Hauses zu steigern, den Energieverbrauch zu reduzieren und gleichzeitig den Wohnkomfort zu erhöhen, ohne gleich eine umfangreiche Sanierung durchführen zu müssen. Dies führt nicht nur zu geringeren Energiekosten, sondern leistet auch einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz.

1. Schritt: Die Energieanalyse
Beginnen Sie mit einer gründlichen Energieanalyse, um Schwachstellen in Ihrem Haus zu identifizieren. Dazu gehören Wärmebrücken, undichte Fenster und Türen, sowie unzureichende Isolierung. Eine professionelle Energieanalyse gibt Ihnen einen klaren Überblick über notwendige Verbesserungen.
2. Hochwertige Wärmedämmung
Eine effiziente Wärmedämmung ist entscheidend, um den Wärmeverlust in Ihrem Haus zu minimieren. Etwa 30 % des Wärmeverlustes in einem durchschnittlichen Haushalt entstehen durch die Außenwände. Daher ist es besonders wichtig, Isoliermaterialien an den Wänden, im Dach und im Keller anzubringen, um die Energieeffizienz zu steigern. Die richtige Dämmung trägt dazu bei, den Energieverbrauch zu reduzieren und den Wohnkomfort zu erhöhen.
3. Dämmung der Heizkörpernischen
Dämmen Sie die Heizkörpernischen, um sicherzustellen, dass die erzeugte Wärme effizient im Raum bleibt und nicht in den Wänden verloren geht.
4. Dämmung der obersten Geschossdecke und/oder des Spitzbodens
Die Dämmung der obersten Geschossdecke und/oder des Spitzbodens ist eine effektive Maßnahme, um den Wärmeverlust nach oben zu minimieren und die Temperatur im Wohnbereich konstant zu halten. Etwa 20 % des Wärmeverlustes in einem durchschnittlichen Haushalt entstehen durch das Dach. Die empfohlene Dämmstärke für diese Bereiche liegt idealerweise bei mindestens 16 bzw. 20 cm, um eine optimale Isolierung zu gewährleisten. Dies trägt dazu bei, den Energieverbrauch in Ihrem Zuhause zu reduzieren und den Wohnkomfort zu steigern.
5. Dämmung der Kellerdecke
Die Dämmung der Kellerdecke eines unbeheizten Kellers ist ein weiterer wichtiger Schritt zur Verbesserung der Energieeffizienz. Etwa 10 % des Wärmeverlustes in einem durchschnittlichen Haushalt entstehen durch die Decke eines unbeheizten Kellers. Achten Sie darauf, dass die Dämmung mindestens 6 cm beträgt, um effektiv Wärmeverluste zu reduzieren und den Kellerbereich vor Kälte zu schützen.
6. Dämmung von Warmwasser- und Heizungsrohren
Die Dämmung von Warmwasser- und Heizungsrohren ist eine weitere Maßnahme zur Energieeinsparung. Die Isolierung dieser Rohre hilft, den Wärmeverlust während des Transports von heißem Wasser oder Heizungswärme zu minimieren.
7. Nachtabschaltung der Zirkulationspumpe
Die Nachtabschaltung der Zirkulationspumpe in Ihrem Heizungssystem ist eine einfache Möglichkeit, Energie zu sparen. Dadurch wird die Pumpe während der Nachtstunden ausgeschaltet, wenn sie nicht benötigt wird, und schaltet sich morgens automatisch wieder ein.
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